Das Elend der Sechsbeiner
Insekten sind mit 1,3 Millionen Spezies die artenreichste Klasse aller Tiere â und in groĂer Not. Studien von Biologen zeigen einschneidende Verluste bei Bienen, Schmetterlingen und anderen Kerbtieren. Im Oktober 2017 etwa offenbarte eine Untersuchung deutscher Wissenschaftler, die 27 Jahre lang hiesige Schutzgebiete untersucht hatten, dass dort in dieser Zeit die Biomasse von Fluginsekten um mehr als 75 Prozent geschrumpft ist.
Die Ursachen des dramatischen Sterbens sind vielfĂ€ltig. HauptsĂ€chlich die ZerstĂŒckelung der Landschaft, die intensive Nutzung der Ăcker durch Monokulturen, das Spritzen von Pestiziden und auch der Klimawandel sowie die Lichtverschmutzung setzen den Tieren zu.
Die Folgen dieser menschlichen Eingriffe sind fatal: Wenn Insekten fehlen, können zahlreiche Pflanzen nicht mehr bestĂ€ubt werden, Feld- und GartenfrĂŒchte verkĂŒmmern, ErnteausfĂ€lle drohen. Viele Vogelarten haben dann keine Nahrung mehr; auch Spinnen, Frösche, Eidechsen, FledermĂ€use, MaulwĂŒrfe und Igel. Eine Reihe von Insekten verdaut abgestorbene Pflanzen und Kadaver, ihr Kot wird von Mikroben weiterverarbeitet, so werden die NĂ€hrstoffe im Boden wieder verfĂŒgbar gemacht. Auch dieser Prozess wird unterbunden. Die gesamte Dimension der SchĂ€den im Ăkosystem können Wissenschaftler derzeit noch gar nicht ĂŒberblicken.
Als erste hierzulande haben Horst GĂŒntheroth und Heinrich Hohenberg dieses Thema kĂŒnstlerisch bearbeitet und in ihrer Ausstellung âVerkannt, verachtet, vergiftet. Vom Sterben der Insektenâ prĂ€sentiert. Dazu fertigte GĂŒntheroth folgende Werke: